Investmentphilosophie

Die Investmentgesellschaft setzt vorrangig auf eine Value-Investing-Strategie mit einem langfristigen „Buy and Hold“-Ansatz. Ihr Ziel ist es, unterbewertete Titel zu identifizieren und zu erwerben, um über Zins- und Dividendenerträge sowie langfristige Kurssteigerungen attraktive Renditen zu erzielen.


Im Zentrum dieser Strategie steht die Identifikation von Unternehmen, deren Marktpreis signifikant unter ihrem intrinsischen Wert liegt. Dabei erfolgt eine fundierte Analyse zentraler Kennzahlen wie Cashflow, Buchwert und Ertragskraft, um werthaltige Investments mit nachhaltigem Wachstumspotenzial zu identifizieren. Mit Geduld und einer konsequenten Herangehensweise wird darauf gesetzt, dass sich der wahre Wert dieser Unternehmen im Laufe der Zeit am Markt durchsetzt.


Da sich nicht jederzeit Gelegenheiten bieten, hochwertige Unternehmen zu attraktiven Preisen zu erwerben, nutzt die Investmentgesellschaft selektiv zudem Sondersituationen mit einem asymmetrischen Rendite-Risiko-Profil. Solche Chancen ergeben sich beispielsweise durch Unternehmensereignisse wie Restrukturierungen, Übernahmen, Abspaltungen oder während Phasen extremer Marktturbulenzen. Durch die gezielte Nutzung solcher Marktineffizienzen erschließt sich der Anlagegesellschaft weitere Möglichkeiten, überdurchschnittliche Erträge zu realisieren.


Unser Investmentansatz verbindet somit die bewährten Grundsätze des klassischen Value Investing mit der strategischen Nutzung außergewöhnlicher Marktchancen – eine Kombination aus langfristiger Stabilität und gezielten Opportunitäten.


Kernpunkte unser Investmentphilosophie sind darüber hinaus:


  • Vermeidung von (dauerhaften) Verlusten:  An erster Stelle steht für uns der langfristige Kapitalerhalt. Entsprechend versuchen wir das Risiko eines dauerhaften Kapitalverlustes stets zu vermeiden. Der Erwartungswert einer Investition kann noch so hoch sein, wenn die Gefahr eines dauerhaften Verlustes besteht, kommt sie für uns nicht in Frage - „Russisches Roulette“ mögen andere spielen. Anders ausgedrückt: Hohe Risiken sind für uns weniger eine Frage der Renditeerwartungen als vielmehr ein klares Stoppsignal.  Wir machen uns zudem zunutze, dass das, was für kurzfristig orientierte Anleger „riskant“ ist, für langfristig orientierte Anleger mitunter nur vergleichsweise geringe Risiken birgt. Entgegen der allgemeinen Lehrmeinung in der Finanzmathematik sind Volatilität und Risiko für uns zwei völlig unterschiedliche Dinge.
  • Schutz durch (wirtschaftlichen) Burggraben: Von entscheidender Bedeutung ist das Vorhandensein eines "Burggrabens", den Wettbewerber nur schwer überwinden können. Dies bedeutet, dass das Unternehmen über nachhaltige Wettbewerbsvorteile verfügen muss, die es ihm ermöglichen, hohe freie Cashflows und Renditen auf das eingesetzte Kapital zu erzielen und gleichzeitig seinen Marktanteil zu verteidigen oder zu erhöhen. Die Größe dieses "Burggrabens" und die Fähigkeit des Unternehmens, diesen zu erhalten oder zu vergrößern, sind unserer Meinung nach die wichtigsten Merkmale eines herausragenden Unternehmenserfolgs.
  • Berücksichtigung einer Sicherheitsmarge: Die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung eines Unternehmens ist naturgemäß mit Unsicherheiten verbunden. Um uns vor unerwarteten Risiken zu schützen, investieren wir daher nur, wenn die gewünschte Aktie zu einem Preis erworben werden kann, der einen angemessenen Abschlag ("Margin of Safety") auf den tatsächlichen inneren Wert des Unternehmens beinhaltet. Dadurch verpassen wir vielleicht die eine oder andere Chance, haben aber deutlich mehr Ruhe und Sicherheit.
  • Von Geduld profitieren: Um den Zinseszinseffekt erfolgreicher, langfristig wachsender Unternehmen voll auszuschöpfen, ist eine langfristige Haltedauer unabdingbar. Ist ein „Superstar“-Unternehmen gefunden, ist unsere angestrebte Haltedauer im besten Fall "für immer". Dementsprechend ist auch die Umschlagshäufigkeit unseres Portfolios vergleichsweise gering. Solange die Aussichten für die Geschäftsentwicklung eines Unternehmens gut sind, haben wir viel Geduld mit unseren Portfoliounternehmen. Allein eine schlechte Tages- oder Quartalsmeldung ändert in der Regel nichts an unserer langfristig positiven Einschätzung des Unternehmens.
  • Unabhängig denken: Wir lassen uns nicht von der Popularität einzelner Titel oder Sektoren leiten und streben auch nicht danach, in kurzfristigen Benchmark-Vergleichen gut abzuschneiden. Unser Hauptziel ist es, das investierte Kapital langfristig bestmöglich zu vermehren. Anlageerfolg erfordert Disziplin, eine gesunde Portion Skepsis sowie die Bereitschaft und mentale Stärke, in Titel zu investieren, die derzeit unpopulär sind, langfristig jedoch eine bessere Leistung erbringen können: "Be fearful when others are greedy and greedy when others are fearful." - Warren Buffett.
  • Wachstum ist nicht Alles: Unternehmen, die über viele Jahre hinweg mit geringem Kapitaleinsatz und hoher Kapitalrendite wachsen können, sind zweifellos die besten Investitionen. Umgekehrt sind Unternehmen, die langanhaltendes Wachstum nur mit hohem Kapitaleinsatz und geringer Kapitalrendite erreichen können, wahrscheinlich die schlechtesten Investitionen. Wachstum ist für uns also nur dann attraktiv, wenn es mit hohen Kapitalrenditen einhergeht. Ansonsten investieren wir lieber in Unternehmen, die ohne Wachstum hohe Kapitalrenditen erwirtschaften, und suchen dann selbst nach geeigneten Alternativen für die erwirtschafteten Überschüsse. Im Übrigen halten wir die häufig anzutreffende Gegenüberstellung von „Value“ und „Growth“ für irreführend. Der innere Wert eines Unternehmens basiert auf den abgezinsten zukünftigen Erträgen und beinhaltet somit auch immer zukünftiges Wachstum. "Value" und "Growth" schließen sich also nicht aus, sondern sind untrennbar miteinander verbunden.
  • Weniger aber dafür bessere Entscheidungen treffen: Gute Anlagemöglichkeiten sind rar. Trotzdem halten viele Fonds eine Vielzahl von Titeln (i.d.R. > 100 Aktien), was zu einer Verwässerung der besten Ideen und damit zu einer strukturell bedingten mittelmässigen Performance führt. Wir hingegen konzentrieren uns auf wenige, dafür aber sehr attraktive Investments. Eine hohe Konzentration ist - einen langfristigen Anlagehorizont vorausgesetzt - aus unserer Sicht nicht unbedingt risikoreicher. Im Gegenteil: Eine Investition in wenige exzellente Unternehmen, die zu einem attraktiven Preis erworben werden, ist vermutlich sogar risikoärmer als eine Investition in viele mittelmäßige Unternehmen. 
  • Handeln wie ein langfristiger UnternehmenseigentümerWie ein Unternehmenseigentümer konzentrieren wir uns auf die langfristigen, fundamentalen Perspektiven eines Unternehmens und lassen uns nicht von den Schwankungen der Finanzmärkte irritieren. Wir sind der Meinung, dass Anleger diese Schwankungen vielmehr als gegeben hinnehmen müssen, genauso wie den Wechsel zwischen Tag und Nacht im täglichen Leben. Wer nicht bereit ist, Aktien zu halten, die vorübergehend 50 Prozent und mehr an Wert verlieren, sollte sich von der Börse fernhalten. Andererseits nutzen wir Zeiten ungerechtfertigten Pessimismus, um Qualitätsunternehmen zu attraktiven Preisen zu kaufen. Im Laufe eines Jahres haben Stimmungsänderungen an den Finanzmärkten oft einen größeren Einfluss als Veränderungen der Fundamentaldaten. Über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren folgt die Stimmung an den Finanzmärkten und damit der Aktienkurs jedoch zunehmend der Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Wir sind nicht in der Lage, Stimmungsänderungen an den Finanzmärkten vorherzusagen. Aufgrund unseres langfristigen Anlagehorizonts ist dies für uns auch nicht relevant. Wir glauben aber, dass wir gelegentlich in der Lage sind, die langfristige Rendite eines Unternehmens auf das investierte Kapital beurteilen zu können.
  • “Fish where the fish are”Wir legen unseren Fokus nicht auf bestimmte Sektoren, Anlageklassen oder spezifische Themen, sondern investieren dort, wo wir die attraktivsten Möglichkeiten sehen. Wir suchen auch gerne nach Gelegenheiten, die andere nicht wahrnehmen können. Unser Fondsvolumen in Verbindung mit unserem breiten Anlagemandat ermöglicht es uns, in Aktien abseits der gängigen Pfade zu investieren, in die größere Institutionen nicht investieren können oder wollen. Beispiele dafür sind Small und Micro Caps, Aktien mit geringem Streubesitz und außerbörslich gehandelte Aktien. 
  • Beschränkung auf einfache Entscheidungen: In vielen Disziplinen steigt die maximal erreichbare Punktzahl mit dem Schwierigkeitsgrad. Nicht so beim Investieren. Die Rendite der offensichtlichsten und einfachsten Anlageentscheidung der Welt kann enorm sein. Deshalb meiden wir Unternehmen mit unsicheren Zukunftsaussichten und hoher Komplexität sondern beschränken uns auf Unternehmen mit einfach zu verstehenden  Geschäftsmodellen. 
  • Fokussierung auf konkrete Investitionen:  Makroökonomischen Prognosen schenken wir grundsätzlich wenig Beachtung. Anders als bei den Naturgesetzen der Physik gibt es in der Ökonomie zu viele unterschiedliche Einflussfaktoren, um konkrete Ergebnisse zu einem bestimmten Zeitpunkt zuverlässig vorhersagen zu können. Oft ist eine große Bandbreite von Szenarien denkbar. Skeptisch sind wir auch gegenüber Prognosen, die sich auf Durchschnittsgrößen wie Indizes beziehen. Man denke an die Geschichte des 1,80m großen Mannes, der beim Überqueren eines durchschnittlich 1,50 m tiefen Flusses ertrank. Wir konzentrieren uns daher vornehmlich auf die konkrete Geschäftsentwicklung der jeweiligen Unternehmen.
  • Opportunistisch agieren: Wirklich gute Gelegenheiten sind selten und kommen oft unerwartet. Deshalb braucht es manchmal viel Zeit und Geduld, um eine gute Investition zu finden. Bietet sich jedoch eine solche Gelegenheit, muss entschlossen und umfassend investiert werden. Solche Gelegenheiten ungenutzt zu lassen oder zu klein einzusteigen, sind in der Regel die größten Fehler beim Investieren.